Ergebnisse in Neu-Langerwisch

Die Sanierung der ortsbildprägenden Gebäude, vor allem der Vierseithöfe, und die Schaffung von Bauland (sog. „Wohnform“ im westlichen Teil der Straße Neu-Langerwisch) haben zu einer bedeutenden Aufwertung von Neu-Langerwisch geführt. Einhergehend mit diesen Maßnahmen begannen sich auch die Einwohnerzahlen zu stabilisieren. Der baugeschichtlich und städtebaulich interessante Ortskern konnte im Ergebnis der Sanierungsmaßnahme als bauliches Erbe gesichert werden und durch Modernisierungsmaßnahmen an die Belange zeitgemäßen Wohnens angepasst werden.

Die Möglichkeit, sich kleinteilige Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle fördern zu lassen, wurde von den Bewohnern Langerwischs gut angenommen. Viele Grundstückseigentümer haben darüber hinaus in kleinen Schritten die Instandsetzung und Modernisierung ihrer Gebäude vorgenommen. Dabei wurden vorrangig Maßnahmen zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit im Inneren der Wohngebäude und die Instandsetzung der Dächer, Hauseingänge und Fenster durchgeführt. Die städtebaulichen Defizite und Missstände zu Sanierungsbeginn konnten mithilfe der durchgeführten Maßnahmen und damit in Zusammenhang stehenden weiteren Investitionen weitestgehend behoben werden.

So wurden strukturelle Mängel im Sinne einer ungenügenden Gestaltung und Strukturierung öffentlicher Plätze und Freiräume am Anger in Neu-Langerwisch und auf dem Grundstück des neuen Gemeindezentrums ausgeräumt. Ebenfalls wurden Straßen und Wege befestigt und ausgebaut. Im Bereich des ehemaligen Vorwerks erfolgte eine Grundstücksneuordnung. Hierbei wurde die Erschließung durch den Bau eines Wendehammers gewährleistet, durch den auch Teile der „Wohnform“ erschlossen werden.

Die marode Bausubstanz, auf welcher ein Hauptaugenmerk der Sanierungsmaßnahmen lag, konnte umfänglich instand gesetzt werden. Dahingehende Einzelmaßnahmen des Förderprogramms motivierten auch andere Bewohner des Sanierungsgebietes und in den daran angrenzenden Siedlungsbereichen, ihre Häuser zu sanieren, sodass Langerwisch heute ein einheitliches und gepflegtes Ortsbild vorzeigen kann.

In Verbindung mit diesem Ziel konnten ehemalig landwirtschaftlich genutzte Gebäude neuen Nutzungen, insbesondere dem Wohnen, zugeführt werden. Dieser besondere Erfolg verbindet den Erhalt historischer Bausubstanz mit einer an die aktuellen Bedingungen angepassten Nutzung. Der Fortbestand der erreichten Ziele wird durch die Fortschreibung der Gestaltungssatzung gewährleistet.

Insgesamt wurden während der Sanierung durch die Bundesrepublik Deutschland, das Land Brandenburg und die Gemeinde Michendorf 7,9 Mio. Euro an Fördergeldern bereitgestellt. In Folge der baulichen Instandsetzungen und der damit einhergehenden Attraktivitätssteigerung des Ortsteils konnte der Einwohnerrückgang, der vor dem Mauerfall stattfand, aufgehalten werden. Langerwisch verzeichnet bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten einen Zuwachs. Mit ca. 1.800 Einwohnern leben heutzutage mehr Menschen in Langerwisch als in den 1970er Jahren. Durch diese Entwicklung konnte die Anzahl leerstehender Wohnungen minimiert werden.